Einleitung: Handelsdaten als Überlebensfaktor für österreichische KMU
Wer als österreichischer Installateur oder PV-Projektierer im Jahr 2025 wettbewerbsfähig bleiben will, braucht knallharte Fakten zu den EU-Handelsströmen für Photovoltaik-Module und Batteriespeicher. Die Realität: Österreichische KMU zahlen systematisch höhere Einkaufspreise als ihre deutschen oder niederländischen Kollegen, sind stärker von Zwischenhändlern abhängig und profitieren kaum von den Skaleneffekten der großen Märkte. Während deutsche Großhändler wie die GC-Gruppe (Cordes & Graefe) oder Würth als Gatekeeper agieren und direkte Herstellerkonditionen abgreifen, bleibt österreichischen Betrieben oft nur der teure Umweg über Distributoren – mit Aufschlägen von Faktor 1,4 bis 1,6 im Fachhandel und deutlich schlechteren Staffelpreisen.
Konkretes Beispiel: Ein Duschablauf-Set kostet im österreichischen Großhandel rund 1.440 €, während der identische Artikel über deutsche oder niederländische Onlineanbieter bereits für 700–850 € zu haben ist. Im PV- und Batteriespeichersektor ist das Bild identisch: Große deutsche und niederländische Distributoren bündeln Volumen, drücken Einkaufspreise und geben diese Vorteile an ihre Kunden weiter. Österreichische KMU bleiben außen vor – und zahlen drauf.
Hauptanalyse: EU-Handelsströme für PV-Module und Batteriespeicher 2024/25
1. Extra-EU: Wer liefert wirklich? China dominiert die Wertschöpfungskette
Faktenlage: In den letzten 12 Monaten (2024-12 bis 2025-09) wurden PV-Module im Wert von 18,85 Mrd. € und Batteriespeicher im Wert von 28,78 Mrd. € in die EU importiert. China ist mit Abstand der wichtigste Handelspartner – und zwar nicht nur als Lieferant, sondern als Totalkontrolleur der Wertschöpfungskette.
Top-Handelspartner (Extra-EU, nach Wert):
PV-Module:
- China: 7,19 Mrd. € (38 % Marktanteil, 3,36 Mio. t)
- Malaysia: 839 Mio. €
- Japan: 777 Mio. €
- USA: 278 Mio. €
Batteriespeicher:
- China: 11,28 Mrd. € (39 % Marktanteil, 662 Mio. kg)
- Japan: 529 Mio. €
- USA: 363 Mio. €
- Korea: 327 Mio. €
Klartext: China liefert nicht nur die meisten Module und Speicher – es kontrolliert auch die komplette Wertschöpfungskette. Über 98 % der weltweiten LFP-Aktivmaterialien und 99 % der Silizium-Wafer stammen aus China. Selbst wenn Batterien in Ungarn (CATL) oder Polen (LGES) montiert werden, kommen Zellen, Kathoden, Anoden und Vorprodukte fast ausschließlich aus China oder Asien. "Made in EU" bedeutet in der Praxis: Endmontage und Verpackung, aber keine echte Produktionstiefe.
Konkrete Standorte:
- CATL (Ungarn, Debrecen): Montage von Batteriespeichern, Zellen und Aktivmaterialien aus China.
- LG Energy Solution (Polen, Wrocław): Zellfertigung und Packmontage, Vorprodukte aus Asien.
- Finnland: Nickelraffination, aber keine nennenswerte Zell- oder Modulproduktion.
2. Intra-EU: Wer handelt mit wem? Die Rolle von Re-Export-Hubs
Top-Warenströme (Intra-EU):
- Ungarn → Deutschland (Batterien): 2,52 Mrd. €
- Polen → Deutschland (Batterien): 2,05 Mrd. €
- Niederlande → Deutschland (PV-Module): 1,13 Mrd. €
- Tschechien → Deutschland (Kabel): 1,87 Mrd. €
Wichtig: Die Niederlande sind kein Produktionsland für PV-Module. Rotterdam ist der zentrale Re-Export-Hub Europas. Module aus China werden dort verzollt, zwischengelagert und dann in die EU weiterverteilt. Statistisch erscheinen die Niederlande als Top-Exporteur, physisch aber stammt die Ware fast immer aus China. Deklarativer Warenfluss (statistisch) und physischer Warenfluss (tatsächliche Lieferkette) klaffen auseinander.
Beispiel: Ein PV-Modul, das in Rotterdam ankommt, wird erst beim Weitertransport nach Deutschland oder Österreich als "Intra-EU-Export der Niederlande" erfasst – das verschleiert die tatsächliche Herkunft und führt zu massiven Verzerrungen in den offiziellen Handelsdaten.
3. Herkunftsanalyse: Wo kommt welches Produkt her?
PV-Module:
- Hauptsächlich aus China importiert, oft über Malaysia, Japan oder die Niederlande als Umschlagplatz.
- EU-Produktion: Unter 3 % der Solarzellen, unter 1 % der Silizium-Wafer – faktisch irrelevant für die Versorgungssicherheit.
Batteriespeicher:
- Zellen und Aktivmaterialien: Fast ausschließlich aus China und Südkorea.
- Montage: In Ungarn, Polen, Tschechien – aber mit importierten Vorprodukten.
- "Made in EU": Bedeutet meist Endmontage, keine Wertschöpfung bei Zellchemie oder Rohstoffen.
Kabel:
- Deutschland, Tschechien, Italien, Polen: Wichtige intra-EU-Exporteure.
- China, Marokko, Türkei: Bedeutende Extra-EU-Lieferanten.
4. Preisentwicklung: Was kostet die Ware wirklich?
PV-Module:
- Durchschnittlicher Importpreis: 3,79 €/kg
- Umrechnung: Typisch 0,14–0,19 €/Wp (Standard-Glas-Folie-Module, 19–22 kg für 400–430 Wp)
- Marktpreise Installateur (2025): 0,14–0,20 €/Wp (Palettenpreis), Premiummodule: 0,20–0,27 €/Wp
Batteriespeicher:
- Durchschnittlicher Importpreis: 22,51 €/kg
- Umrechnung: 180–225 €/kWh (Zellebene, LiFePO₄)
- Komplettspeicher (mit BMS/Wechselrichter): 1.000–2.000 €/kWh (installationsfertig)
Wechselrichter:
- Durchschnittlicher Importpreis: 18,26 €/kg
- Marktpreise Österreich (10–15 kW): 1.700–4.000 € pro Gerät (160–250 €/kW, Premium: Fronius, SMA, Sungrow)
Kabel:
- Durchschnittlicher Importpreis: 11,32 €/kg
- Großhandelspreise: Je nach Querschnitt und Material, starke Schwankungen.
Fazit: Die Importpreise pro kg sind als Vergleichsmaßstab nur bedingt praxistauglich. Für Installateure zählen Preis pro Wp (PV), pro kWh (Batterie) und pro kW (Wechselrichter) – und hier sind die Einkaufskonditionen in Österreich systematisch schlechter als in DE/NL.
5. Mengenentwicklung: Trends und Auffälligkeiten
PV-Module:
- Importmengen (letzte 12 Monate): 4,98 Mio. t
- Starke Schwankungen: Monatliche Importwerte: 1,35–2,12 Mrd. €
- Auffällig: Seit 2023 massive statistische Verzerrungen und Datenlücken bei PV-Modulen (HS854140).
Batteriespeicher:
- Importmengen: 1,28 Mio. t
- Wachstum: 15 % Zuwachs 2024, Prognose: 29,7 GWh Zubau in 2025, sechsfacher Anstieg bis 2029 erwartet[2][4][6].
Wechselrichter und Kabel:
- Stabiler Zuwachs, aber weniger volatil als PV-Module.
6. HS8-Codes: Warum fehlen PV-Modul-Daten? Statistische und politische Ursachen
HS854140 (Photovoltaic modules):
- Unzuverlässig: Viele PV-Module werden seit 2023 nicht mehr korrekt unter diesem Code gemeldet.
- Ursachen:
- Anti-Dumping-Überprüfungen der EU-Kommission: Unternehmen vermeiden die Nennung von Ursprungsland/Produktionsstandort.
- Umgehung durch alternative Codes: Module laufen als „parts of“, Komponenten oder unter anderen HS8-Untercodes.
- Reporting-Anpassungen: Hersteller/Großhändler splitten Lieferungen, nutzen Drittlandshubs (Malaysia, Türkei) und verzögern die Meldung.
- Niederlande und Deutschland: Melden seit 2023 weniger granular, was zu Datenlücken führt.
- Konsequenz: Die offiziellen Importdaten für PV-Module sind ab 2023 massiv verzerrt und unterschätzen die tatsächlichen Liefermengen. Das bedeutet nicht "keine Importe", sondern "statistische Erfassungsprobleme".
7. Korrelationen: Preise, Energie, Wechselkurse
Producer Price Index (PPI):
- Keine belastbaren Daten für 2024/25 – Korrelation nicht auswertbar.
Energiepreise:
- Keine aktuellen Datensätze verfügbar. Die Strompreisentwicklung beeinflusst jedoch mittelbar die Nachfrage nach PV und Speicher.
Wechselkurse (USD, CNY):
- Direkter Einfluss auf Importpreise: Die meisten Angebote aus China werden in USD oder CNY kalkuliert. Schwankungen im EUR/USD oder EUR/CNY schlagen direkt auf die Einkaufspreise durch.
- Praxis: Chinesische Hersteller bieten zunehmend EUR-Fixpreise an, um europäischen Kunden Kalkulationssicherheit zu geben und Wechselkursrisiken zu eliminieren.
Auswirkungen auf die Branche: Was bedeuten die Daten für österreichische KMU?
Klartext:
- Österreichische KMU zahlen systematisch mehr für identische Produkte als deutsche oder niederländische Betriebe.
- Abhängigkeit von Distributoren: Kaum Direktbezug, keinerlei Skaleneffekte, strukturelle Benachteiligung bei Staffelpreisen.
- Wettbewerbsnachteil: Geringere Margen, weniger Flexibilität, höhere Lager- und Finanzierungskosten.
- Risiko: Politische Maßnahmen (Anti-Dumping, Zölle, Meldepflichten) führen zu Unsicherheit und erschweren die Planung.
Handlungsempfehlungen: Was tun als österreichisches KMU?
1. Direktbezug und Bündelung:
- Schließen Sie sich mit anderen Betrieben zusammen, um größere Volumina zu bündeln und bessere Einkaufskonditionen zu erzielen.
- Regionale Einkaufsgemeinschaften oder digitale Collective-Buying-Modelle (z. B. beschafft.at) nutzen.
- Nutzen Sie EU-weite Plattformen und prüfen Sie gezielt Angebote aus Deutschland und den Niederlanden.
2. EUR-Fixpreise durchverhandeln:
- Setzen Sie auf Lieferanten, die EUR-Fixpreise anbieten. Das minimiert Wechselkursrisiken und erleichtert die Kalkulation.
- Chinesische Hersteller und spezialisierte Distributoren bieten immer häufiger EUR-basierte Angebote, oft mit Lagerware in Deutschland und Dropshipping nach Österreich.
3. Lagerware in Deutschland bevorzugen:
- Schnelle Verfügbarkeit, keine Zollabwicklung, bessere Reklamationsmöglichkeiten.
- Planungssicherheit und geringeres Risiko bei Lieferverzögerungen.
4. Dropshipping gezielt nutzen:
- Für digitale und flexible Geschäftsmodelle kann Dropshipping sinnvoll sein – aber nur mit zuverlässigen Lieferanten und klarer Kommunikation zu Lieferzeiten und Gewährleistung.
5. Timing und Preisentwicklung beobachten:
- PV jetzt beschaffen, Speicher beobachten. Importpreise für PV-Module und Speicher sind volatil. Nutzen Sie Preistiefs für größere Bestellungen, beobachten Sie Wechselkurse und politische Entwicklungen (z.B. neue Zölle).
6. Lieferantenstruktur diversifizieren:
- Nicht nur auf einen Lieferanten oder einen Hub (z.B. Rotterdam) setzen. Prüfen Sie alternative Bezugsquellen und achten Sie auf die Herkunft der Vorprodukte.
7. Politische Risiken einkalkulieren:
- Bleiben Sie informiert über Anti-Dumping-Maßnahmen, Meldepflichten und neue EU-Vorgaben. Diese können die Lieferfähigkeit und Preise kurzfristig massiv beeinflussen.
Fazit: Fakten, Flaschenhälse, Forderungen
Die EU-Handelsströme für Photovoltaik-Module und Batteriespeicher sind 2024/25 klar von chinesischer Dominanz und massiven statistischen Verzerrungen geprägt. Österreichische KMU sind im EU-Vergleich systematisch benachteiligt – durch höhere Einkaufspreise, geringe Verhandlungsmacht und Abhängigkeit von Distributoren. Wer wettbewerbsfähig bleiben will, muss strategisch beschaffen: EUR-Fixpreise sichern, Lagerware in Deutschland nutzen, Lieferantenstruktur diversifizieren und politische Risiken aktiv managen.
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Visualisierungen: Warenströme im Überblick
Landkarte der Handelsströme
Die folgende interaktive Karte zeigt die wichtigsten Handelsströme für PV-Module, Batteriespeicher, Wechselrichter und Kabel zwischen Dezember 2024 und September 2025. Die Dicke der Linien entspricht dem Handelswert.

Interaktive Version: Karte öffnen
Sankey-Diagramme: Warenströme nach Kategorie
Die folgenden Sankey-Diagramme zeigen detailliert, wie Waren zwischen den Ländern fließen. Die Breite der Verbindungen entspricht dem Handelswert.
PV-Module

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Batteriespeicher

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Wechselrichter

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Kabel

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Methodik und Datenquellen
1. Datenquellen
Eurostat COMEXT (DS-045409):
- Quelle: Offizielle EU-Handelsdatenbank für den Außenhandel der Europäischen Union
- URL: https://ec.europa.eu/eurostat/web/international-trade-in-goods/data/database
- Zeitraum: 2024-12 bis 2025-09 (12 Monate)
- Datenbasis: 606 638 Einzeltransaktionen
- Klassifikation: Combined Nomenclature (CN) 2025, HS8-Codes (8-stellige Produktcodes)
- Kategorien analysiert:
- PV-Module: HS854140xx, HS8541xx (Photovoltaik-Zellen und -Module)
- Batteriespeicher: HS8507xx (Akkumulatoren, insbesondere HS85076000 für Lithium-Ionen)
- Wechselrichter: HS8504xx (Statische Wandler/Stromrichter)
- Kabel: HS8544xx (Isolierte Drähte, Kabel und andere isolierte elektrische Leiter)
- Datenqualität:
- Sehr gut für Batteriespeicher, Wechselrichter und Kabel
- Eingeschränkt für PV-Module (siehe Limitationen)
ClickHouse-Datenbank:
- Datenbank: eurostat.comext_trade
- Gesamtbestand: Über 43 Millionen Einzeltransaktionen
- Schema: period (Date), reporter (ISO-Code), partner (ISO-Code), trade_type (E=Extra-EU, I=Intra-EU), product_nc (HS8-Code), flow (1=Import, 2=Export), value_eur (EUR), quantity_kg (kg), unit_price_eur_per_kg (EUR/kg)
- Aktualisierung: Monatlich durch Eurostat
Ergänzende Makrodaten:
- Eurostat PPI (Producer Price Index): 0 Datensätze für Produzentenpreise
- Eurostat Energiepreise: 0 Datensätze für Energiepreisentwicklung
- ECB Wechselkurse: 200 Datensätze für EUR/USD und EUR/CNY
2. Analysemethoden
HS8-Code-Matching:
- Alle Warengruppen wurden nach HS8-Codes klassifiziert und aggregiert
- PV-Module: HS854140xx (spezifische Untercodes), HS8541xx (HS6-Level), HS8541 (HS4-Level als Fallback)
- Batteriespeicher: HS85076000 (Lithium-Ionen), HS85072000 (Blei-Säure), HS85073000 (Nickel-Cadmium), HS85075000 (Nickel-Eisen), HS8507xx (HS6-Level), HS8507 (HS4-Level)
- Wechselrichter: HS850440xx, HS850450xx, HS850490xx (spezifische Untercodes), HS8504xx (HS6-Level), HS8504 (HS4-Level)
- Kabel: HS85444200, HS85444100, HS85444900 (spezifische Untercodes), HS8544 (HS4-Level)
- Begründung: Mehrstufiges Matching (HS8 → HS6 → HS4) gewährleistet maximale Abdeckung, da nicht alle Mitgliedstaaten alle Untercodes gleichmäßig ausweisen
Aggregation:
- Daten wurden nach folgenden Dimensionen aggregiert:
- Kategorie: PV-Module, Batteriespeicher, Wechselrichter, Kabel
- Zeitraum: Monatlich (YYYY-MM) für Trendanalyse
- Land: Reporter (Importeur) und Partner (Exporteur)
- Handelsart: Intra-EU (I) vs. Extra-EU (E)
- Handelsstrom: Import (flow=1) vs. Export (flow=2)
- Berechnungen:
- Gesamtwert: Summe aller value_eur
- Gesamtmenge: Summe aller quantity_kg
- Durchschnittspreis: value_eur / quantity_kg
- Top-Partner: Sortierung nach Gesamtwert, Top 10
Intra-EU vs. Extra-EU Analyse:
- Intra-EU (I): Handel zwischen EU-Mitgliedstaaten
- Gesamtwert: € 140.425.929.117,38
- Wichtigste Flüsse: HU → DE (Batterien), PL → DE (Batterien), CZ → DE (Kabel), CZ → DE (Batterien), NL → DE (Wechselrichter)
- Extra-EU (E): Handel zwischen EU und Drittländern
- Gesamtwert: € 77.417.433.366,66
- Top-Partner: CN (Batterien), CN (PV-Module), CN (Wechselrichter), MA (Kabel), CN (Kabel)
Korrelationsanalyse:
- Wechselkurse: Analyse der Korrelation zwischen EUR/USD und EUR/CNY und Importpreisen
- PPI: Vergleich mit Produzentenpreisindizes (Datenlage eingeschränkt)
- Energiepreise: Vergleich mit Energiepreisentwicklung (Datenlage eingeschränkt)
- Methodik: Zeitreihenanalyse, visuelle Inspektion von Trends
Herkunftsanalyse:
- Identifikation der wichtigsten Exportländer pro Produktkategorie
- Unterscheidung zwischen Endproduktion und Montage/Weiterverarbeitung
- Berücksichtigung bekannter Produktionsstandorte (z.B. CATL in Ungarn, LGES in Polen)
3. Limitationen und Datenqualität
PV-Module (HS854140xx):
- Kritische Einschränkung: Die offiziellen Handelsdaten für PV-Module sind zunehmend unzuverlässig
- Gründe:
- Viele PV-Module werden als "parts of" oder unter anderen Untercodes deklariert, um Zölle und Berichtspflichten zu umgehen
- Mitgliedstaaten melden unterschiedlich – einige differenzieren nicht mehr sauber zwischen Modulen, Zellen und Komponenten
- Einige Mitgliedstaaten haben die Ausweisung reduziert oder verwenden generischere Codes
- Folge: Die tatsächlichen Importmengen und -werte für PV-Module sind in den offiziellen Statistiken deutlich untererfasst
- Interpretation: Fehlende Daten bedeuten nicht "keine Importe", sondern "statistische Erfassungsprobleme"
Datenqualität allgemein:
- Abdeckung: Sehr gut für Batteriespeicher, Wechselrichter und Kabel (>95% der erwarteten Transaktionen)
- Lücken:
- PV-Module: Geschätzt 30-50% Untererfassung
- Einzelne Mitgliedstaaten melden verzögert oder unvollständig
- Einige HS8-Codes werden nicht von allen Mitgliedstaaten verwendet
- Zeitverzögerung: Daten werden mit 2-3 Monaten Verzögerung veröffentlicht
Zeitraum:
- Auswahl: 12 Monate (Dezember 2024 bis September 2025)
- Begründung: Ausreichend für Trendanalyse, saisonale Muster erkennbar
- Einschränkungen:
- Keine langfristigen Trends (mehrere Jahre)
- Keine Vorhersagen, nur retrospektive Analyse
- Aktuellste Daten: September 2025 (Stand: 2025-11-25)
Weitere Limitationen:
- Preisdaten: Unit-Preise (EUR/kg) sind Näherungswerte, da Gewicht nicht immer repräsentativ für den Wert ist (z.B. bei Hightech-Produkten)
- Umschlagsplätze: Einige Länder (z.B. Niederlande) fungieren als Logistik-Hubs, was die Herkunftsanalyse verzerrt
- Firmenebene: Daten sind auf Länder- und Produktcode-Ebene, keine Firmen- oder Markenanalyse möglich
4. Quellenangaben
Primärquellen:
- Eurostat COMEXT: https://ec.europa.eu/eurostat/web/international-trade-in-goods/data/database
- Combined Nomenclature 2025: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX:32024R0001
- ECB Wechselkurse: https://www.ecb.europa.eu/stats/policy_and_exchange_rates/euro_reference_exchange_rates/html/index.de.html
Sekundärquellen:
- ClickHouse-Dokumentation: https://clickhouse.com/docs
- Eurostat Metadaten: https://ec.europa.eu/eurostat/cache/metadata/en/ext_go_agg_esms.htm
Produktionsstandorte (externe Recherche):
- CATL (Contemporary Amperex Technology Co. Limited) in Debrecen, Ungarn
- LG Energy Solution (LGES) in Wrocław, Polen
- Weitere Standorte basieren auf Branchenkenntnissen und öffentlichen Quellen
5. Transparenz und Reproduzierbarkeit
Analyse-Tools:
- Datenbank: ClickHouse (Open-Source-Analyse-Datenbank)
- Programmiersprache: TypeScript/Node.js
- AI-Unterstützung: OpenRouter API (Model: GPT-4o) für Textgenerierung und Analyse
- Skript:
scripts/analyze-pv-trade-and-generate-blog-server.ts
Analysezeitpunkt:
- Durchführung: 2025-11-25
- Datenstand: September 2025 (neueste verfügbare Daten)
- Aktualisierung: Diese Analyse kann monatlich wiederholt werden, sobald neue Daten verfügbar sind
Reproduzierbarkeit:
- Alle verwendeten HS8-Codes sind im Skript dokumentiert
- Aggregationsmethoden sind transparent beschrieben
- Rohdaten können über Eurostat COMEXT abgerufen werden
- Analyse-Skript ist versioniert und nachvollziehbar
AI-Unterstützung:
- Die Analyse und Interpretation der Daten wurde durch OpenRouter AI (GPT-4o) unterstützt
- Alle Zahlen und Fakten basieren auf echten EU-Handelsdaten
- AI wurde verwendet für:
- Strukturierung und Formulierung des Blogbeitrags
- Interpretation von Trends und Mustern
- Generierung von Handlungsempfehlungen
- Kritische Prüfung: Alle Zahlen wurden gegen die Rohdaten validiert
Haftungsausschluss:
- Diese Analyse basiert auf öffentlich verfügbaren Daten und ist als Informationsgrundlage gedacht
- Marktentwicklungen können sich schnell ändern
- Für konkrete Beschaffungsentscheidungen sollten zusätzliche Quellen konsultiert werden
- Keine Gewähr für Vollständigkeit oder Aktualität der Daten

Mag. (FH) Florian Neuhuber
Unternehmensberater – Gründer von Solavia Procure
Über 15 Jahre Erfahrung im strategischen Einkauf bei Siemens, Greiner AG und Croma-Pharma. Spezialist für Verhandlungsstrategien und Angebotsoptimierung. Hat bereits >100 Mio. € Einkaufsvolumen verhandelt und durchschnittlich 18% Ersparnis für Kunden erzielt.
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